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Wettlauf um industrielle Souveränität

Stahl spielt 2025 eine Hauptrolle in der europäischen Geopolitik

Der weltweite Wettlauf um industrielle Souveränität hat längst begonnen: US-Zölle, globale Überkapazitäten und Wettbewerbsverzerrung durch Länder, die ihre heimische Industrie gezielt subventionieren oder geltende Maßnahmen umgehen, erhöhen den Druck auf Europa. Zwischen Freihandel und Schutzpolitik, Klimazielen und Versorgungssicherheit muss ein neuer Kurs gefunden werden. Klar ist: Europa muss reagieren – nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern aus sicherheitspolitischen Gründen. Dabei wird deutlich, dass zentrale Rohstoffe und Schlüsselindustrien strategisch neu bewertet werden müssen – vor allem mit Blick auf ihre Wertschöpfungsketten und die Abhängigkeit von globalen Märkten. Ein wichtiges Beispiel dafür ist Edelstahl: Der Werkstoff ist unverzichtbar für grüne Technologien, kritische Infrastrukturen und die industrielle Modernisierung. Outokumpu, der weltweit führende Hersteller von nachhaltigem Edelstahl, zeigt, wie eine nachhaltige, resiliente und wirtschaftliche Produktion aussehen kann.

Die EU muss ihre industrielle Souveränität strategisch absichern – nachhaltiger Edelstahl spielt dabei eine Schlüsselrolle

Die Stahlindustrie gilt als Rückgrat vieler Industriezweige – und rückt zunehmend in den Fokus geopolitischer Debatten. Die weltweite Reindustrialisierung, neue Rahmenbedingungen in Europa sowie die starke Position Chinas im globalen Stahlhandel werfen die Frage auf, wer strategische Industriegüter produziert – und unter welchen Bedingungen. Instrumente wie der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) oder handelspolitische Schutzmaßnahmen verdeutlichen: Stahl ist längst auch ein strategisches Gut. Mit dem Aktionsplan für die Stahl- und Metallindustrie hat die EU-Kommission im Frühjahr 2025 eine Strategie vorgelegt, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in Europa sichern soll. Doch reicht das aus, um Europas Industrie resilient aufzustellen – oder ist politisches Nachsteuern nötig?

Importabhängigkeit als strategisches Risiko

Johann Steiner, Executive Vice President – Sustainability, Strategy and People bei Outokumpu

Die weltweite Nachfrage nach Stahl dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen – angetrieben von Infrastrukturprogrammen in Nordamerika, der rasanten Urbanisierung in Asien und Afrika sowie dem Aufbau emissionsarmer Energiesysteme in Europa. Edelstahl spielt dabei eine zentrale Rolle: Korrosionsbeständig, langlebig und vielseitig einsetzbar ist er nicht nur für industrielle Wertschöpfungsketten wichtig, sondern wird auch in strategischen Bereichen wie Raumfahrt und Verteidigung benötigt. „Die Infrastruktur der Zukunft ist auf Stahl angewiesen“, sagt Johann Steiner, Executive Vice President – Sustainability, Strategy and People bei Outokumpu. Aktuell macht Edelstahl weltweit nur rund acht Prozent der gesamten Stahlproduktion aus – doch sein Potenzial reicht weit darüber hinaus. Das Problem: Noch werden rund 28 Prozent des in Europa verwendeten Edelstahls importiert – oft mit hohem CO2-Fußabdruck.

Kati ter Horst, Präsidentin und CEO von Outokumpu

Diese Abhängigkeit belastet nicht nur das Klima aufgrund der schlechten Emissionsbilanz von importiertem Stahl, sondern macht Europa und den westlichen Wirtschaftsraum vulnerabel. Kritische Rohstoffe wie Nickel, Chrom und Molybdän stammen oft aus geopolitisch sensiblen Regionen– darunter Russland, die Türkei oder China. Damit sind Lieferengpässe, Preisschwankungen und Handelsbeschränkungen vorprogrammiert. Auch hochwertiger Schrott ist zwar verfügbar, aber ohne klare Regulierung kein verlässlicher Rohstoff. „Nur wenn hochwertige Schrottströme gesichert und genutzt werden, kann eine wirklich resiliente Kreislaufwirtschaft entstehen“, so Steiner mit Blick auf den Aufbau einer funktionierenden Schrottwirtschaft in Europa.

Angesichts der strategischen Bedeutung kritischer Rohstoffe, industrieller Souveränität und globaler Machtverhältnisse wird nachhaltig produzierter Edelstahl aus dem transatlantischen Raum zunehmend zu einem geopolitischen Thema – nicht nur zu einem ökologischen.
Kati ter Horst

Outokumpu als Blaupause für Nachhaltigkeit und Resilienz

Outokumpu zeigt, wie strategische Resilienz konkret aussehen kann: Mit der Chrommine im finnischen Kemi verfügt das Unternehmen über die einzige Quelle für diesen Rohstoff innerhalb der EU. Daraus entsteht im Werk Tornio emissionsarmes Ferrochrom – die einzige gesicherte Versorgung dieser Art für Europa und Nordamerika. Gemeinsam bilden Mine und Werk eine nahezu autarke Lieferkette, die sowohl die europäische als auch die transatlantische Versorgungssicherheit gewährleistet.

Chrommine von Outokumpu im finnischen Kemi

Hinzu kommt: Edelstahl lässt sich nahezu unbegrenzt recyceln, ohne an Qualität zu verlieren – ein klarer Vorteil gegenüber Werkstoffen wie Kunststoff oder Papier. Outokumpu nutzt bereits heute bis zu 95 Prozent recycelte Wertstoffanteile in der Produktion und senkt damit nicht nur den CO2-Fußabdruck um 75 Prozent gegenüber dem Branchendurchschnitt, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von Primärrohstoffen. Als größter industrieller Stromverbraucher Finnlands setzt das Unternehmen zudem konsequent auf saubere Energie und zeigt, wie eine emissionsarme Produktion auch in energieintensiven Industrien möglich ist.

Was Outokumpu in Nordeuropa aufgebaut hat, ist mehr als ein Geschäftsmodell. Es ist eine Blaupause für eine europäische Industrie, die Versorgungssicherheit, ambitionierte Klimapolitik und Wettbewerbsfähigkeit vereint. Mit Produktionsstandorten in Finnland, Schweden und Deutschland sowie dem Logistikdrehkreuz in den Niederlanden bildet Outokumpu ein integriertes industrielles Ökosystem, das gleichzeitig regional verankert und international wettbewerbsfähig ist.

Was europäische Industriepolitik jetzt leisten muss

Deutlich wird: Nachhaltiger Edelstahl ist kein Nischenprodukt – er ist ein strategischer Schlüssel zur Dekarbonisierung, Modernisierung und Widerstandsfähigkeit Europas. Unternehmen wie Outokumpu zeigen bereits heute, wie industrielle Wertschöpfung gleichzeitig resilient gestaltet und dekarbonisiert werden kann. Damit daraus eine echte europäische Industrieperspektive erwächst, braucht es mehr als Einzelinitiativen: Es braucht eine kohärente industriepolitische Agenda.

Die EU hat mit dem Net-Zero Industry Act, dem Critical Raw Materials Act und dem CO2-Grenzausgleich wichtige Hebel gesetzt. Doch um die Transformation konsequent voranzubringen, müssen diese Maßnahmen jetzt gezielt weiterentwickelt werden. Der Aktionsplan für die Stahl- und Metallindustrie benennt die zentralen Herausforderungen klar – was die Industrie nun braucht, sind konkrete Lösungen zu deren Umsetzung. Kati ter Horst fordert: „Eine faire CO2-Bepreisung muss auch stahlintensive Endprodukte einbeziehen – sonst drohen Carbon Leakage und ein Abwandern der Industrie.“ Gleichzeitig muss Europa gezielt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten stimulieren.

Wenn Europa seine industrielle Zukunft sichern will, muss es beim Werkstoff anfangen: Edelstahl gehört ins Zentrum der europäischen Industriepolitik.

Mehr über nachhaltigen Edelstahl von Outokumpu erfahren!

Outokumpu beschleunigt die grüne Transformation als weltweit führender Hersteller von nachhaltigem Edelstahl. Unsere Geschäftstätigkeit baut auf den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft auf: Unsere Produkte werden zu 95 % aus recyceltem Material hergestellt, das wir in vollständig recycelbaren Edelstahl umwandeln. Dieser Stahl erreicht die Gesellschaft in vielfältigen Anwendungen, zum Beispiel über Infrastruktur, Mobilität und in Haushaltsgeräten. Wir engagieren uns für das 1,5 Grad Ziel zur Begrenzung des Klimawandels. Da unser CO2-Fußabdruck bis zu 75 % unter dem Branchendurchschnitt liegt, helfen wir auch unseren Kunden bei der Reduktion ihrer Emissionen. Gemeinsam arbeiten wir an einer Welt, die ewig währt. Mit Hauptsitz in Helsinki, Finnland, beschäftigt Outokumpu rund 8.700 Mitarbeiter in fast 30 Ländern. Outokumpu Corporation ist an der Börse in Helsinki im Nasdaq notiert. www.outokumpu.com

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