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ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE

In Spanien kommen Kulturliebhaber auf ihre Kosten

Imposante Kathedralen, historische Altstädte und avantgardistische Architektur: In Spanien trifft Tradition auf Moderne. Das Land auf der iberischen Halbinsel bietet zahlreiche Reiseziele für alle, die im Urlaub Lust auf Kunst und Kultur haben – auch abseits der ausgetretenen Pfade.

Zaragoza, Aragonien, Spanien (Quelle: Unsplash)

Spanien kann auf eine faszinierende Geschichte zurückblicken, die überall im Land ihre Spuren hinterlassen hat. Reisende finden hier ein reiches Kulturerbe: von imposanten Aquädukten aus dem römischen Reich über mittelalterlichen Burgen bis hin zu berühmten Werken großer spanischer Künstler.

Auf den Spuren von Goya in Zaragoza

Zaragoza, Aragonien, Spanien (Quelle: Unsplash)

Einer dieser Künstler ist Francisco de Goya, einer der bedeutendsten Maler des Landes. In vielen Dörfern in der Region Aragonien, in der Goya geboren und aufgewachsen ist, können Reisende noch Werke des Künstlers bewundern und mehr über sein Leben und Schaffen lernen. Mit dem Auto gelangen Kunstliebhaber zum Beispiel in das etwa 50 Kilometer von Zaragoza entfernte Fuendetodos, in dem sie Goyas Geburtshaus, das mit Möbeln aus der Zeit seines Lebens eingerichtet ist, besuchen können.

In Zaragoza, der Hauptstadt der autonomen Region, können Reisende in der Basilika de Nuestra Señora del Pilar Fresken, Gemälde und Altarbilder von Goya aus seiner Zeit als religiöser Maler bewundern. Besonders beeindruckend sind die „Regina Martyrum“ und die „Anbetung des Namens Gottes“. Das Pilarista-Museum, das sich in der Basilika befindet, beherbergt darüber hinaus zahlreiche Skizzen des Künstlers. Vor der Basilika befindet sich mitten im Herzen des historischen Zentrums der Stadt der Plaza del Pilar, auch bekannt als Platz der Kathedralen. Der bei Einheimischen wie Besuchern gleichermaßen beliebte Treffpunkt wird von der Basilika, dem Rathaus von Zaragoza, der Kathedrale El Salvador, besser bekannt als La Seo, und dem Lonja de Mercaderes, einem beeindruckenden Gebäude im Stil der Renaissance, eingerahmt und oft als „Wohnzimmer der Stadt“ bezeichnet. Doch auch die Kirche selbst ist als Juwel der Barockkunst einen Besuch wert. Die Basilika gilt neben der Kathedrale von Santiago de Compostela als eine der bekanntesten Kathedralen Spaniens.

Santiago de Compostela, Galicien, Spanien (Quelle: Unsplash)

Beeindruckende Kultur am Ende des Jakobswegs

Die Kathedrale von Santiago bildet den Endpunkt der bekannten Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Jedes Jahr kommen Tausende, um das bekannte Wahrzeichen zu besuchen. Ein echter Geheimtipp ist eine Führung auf den Dächern der Kathedrale, wo die Besucher den herrlichen Panoramablick über die Straßen der Altstadt genießen können. Doch die Stadt im Nordwesten des Landes, genauer in der Region Galicien, hat noch viel mehr zu bieten – und lockt damit nicht nur Pilger nach Santiago.

Santiago de Compostela, Galicien, Spanien (Quelle: Unsplash)

In der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Altstadt können Reisende in den zahlreichen Geschäften stöbern und das für die Gegend typische Kunsthandwerk entdecken. Hier finden sie Souvenirs aus Silber und Gagat sowie alles, was mit dem Jakobsweg zusammenhängt. Für den Mittagshunger gibt es in der Markthalle „Plaza de Abastos“ zahlreiche Take-away-Stände, an denen frisch zubereitete Gerichte mit Zutaten aus der Region angeboten werden. Wer mehr über die galicische Kultur erfahren möchte, sollte einen Abstecher in das Museum des Galicischen Volkes machen. Hier lernen Besucher Interessantes über Handwerk, Landwirtschaft, Trachten, Musik und Architektur der Region. Zwei zusätzliche Bereiche präsentieren archäologische Funde sowie Werke der Malerei und Bildhauerei. Ein besonderes Highlight und beliebtes Fotomotiv im Museum ist die beeindruckende dreifache Wendeltreppe, die zu den verschiedenen Stockwerken führt.

Zentrum der modernen Architektur in Avilés

Avilés, Asturien, Spanien (Quelle: Unsplash)

In Avilés, der drittgrößten Stadt in der Region Asturien, kommen Fans moderner Architektur auf ihre Kosten. Das Niemeyer-Zentrum ist das erste und einzige Werk des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer in Spanien und sein wichtigstes in Europa. Niemeyer beschreibt das Kulturzentrum selbst als „einen Ort des Miteinanders, der Bildung, der Kultur und des Friedens“. Die sehenswerte Anlage ist vom Stadtzentrum aus innerhalb von fünf Minuten zu erreichen. Über einen Steg, der die historische Altstadt mit dem Werk des Brasilianers verbindet, gelangen die Besucher in nur wenigen Schritten zum modernen Kulturzentrum.

Eine Stadt mit vielen Facetten: Ein Tag in Santander

Santander, Kantabrien, Spanien (Quelle: Unsplash)

Auch die Hauptstadt der Region Kantabrien, Santander, lockt mit dem faszinierenden Nebeneinander von Tradition und Moderne. Die Stadt gilt als eine der elegantesten und schönsten an der Nordküste Spaniens und bietet Reisenden alles für einen erlebnisreichen Städtetrip. In der Altstadt wartet neben historischen Kirchen und herrschaftlichen Gebäuden das MAS, das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Santander und Kantabrien, auf die Besucher. Von dort aus geht es zum Kai, um das maritime Santander kennenzulernen. Bei einer Bootsfahrt können Besucher die raue Schönheit der Küste genießen und mehr über die Fischertradition der Stadt erfahren. Wer den frischen Fisch aus der Region auch direkt probieren möchte, sollte unbedingt einen Besuch der Markthalle „Mercado de la Esperanza“ einplanen.

Zum Abschluss des Tages darf eine Besichtigung des Centro Botín nicht fehlen. Das Kulturzentrum für zeitgenössische Kunst, Musik, Film, Theater und Literatur ist mittlerweile eines der neuen Symbole der Stadt geworden. Dank seiner exponierten Lage an der Bucht von Santander ist das Gebäude des Architekten und Pritzker-Preisträgers Renzo Piano nicht zu verfehlen.

Hier erfahren Sie mehr über die vielfältige Kultur Spaniens und spannende Reiseziele.

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