Entdecken Sie Spanien auf zwei Rädern
Auch abseits der großen Städte und bekannten Urlaubsziele lädt Spanien zur Erkundung zahlreicher noch unentdeckter Schätze ein. Mit einem gut ausgebauten Netzwerk aus Fahrradwegen ist das Land ein Paradies für alle, die Spanien mal aus einer ganz neuen Perspektive erleben und im Urlaub aktiv bleiben möchten. Wir zeigen Ihnen die schönsten Touren und geben wertvolle Tipps, damit der Urlaub auf zwei Rädern unvergesslich wird.


Castilla y León, Spanien (Quelle: Unsplash)
Dank des milden Klimas können Zweiradfreunde das Land auf der iberischen Halbinsel praktisch das ganze Jahr über erkunden. Dennoch sollten Reisende bedenken, dass die Temperaturen insbesondere im Sommer in einigen Regionen sehr hoch sein können. Wer es also beim Radeln nicht ganz so heiß mag, sollte die Monate Juni, Juli und August besser meiden. Ein weiterer Pluspunkt für das Reisen in der Nebensaison: Viele Wege und Sehenswürdigkeiten sind deutlich weniger überlaufen.
Auf alten Eisenbahnstrecken quer durch Spanien unterwegs
Die zahlreichen Radwege in Spanien bieten Touren für alle Schwierigkeitsgrade – egal, ob Sie im Urlaub ganz entspannt durch die einzigartigen Naturräume und friedlichen Dörfer im Landesinneren radeln oder ehrgeizig Ihre eigenen sportlichen Bestleistungen übertreffen wollen. Auf den sogenannten „Vías Verdes“ können Radtouristen das Land auf mehr als 3.400 Kilometern stillgelegten Eisenbahnstrecken entdecken, die für Fahrradfahrer und Wanderer ausgebaut wurden. Um sich trotz der in der Regel guten Beschilderung nicht zu verfahren, empfehlen wir ein GPS-Gerät fürs Fahrrad.
Einige der „Vías Verdes“ sind Teil der „Caminos Naturales“ – Naturpfade, die vom spanischen Landwirtschaftsministerium betreut werden. Bei den mehr als 10.300 Kilometern handelt es sich unter anderem um alte Eisenbahnstrecken, Hohlwege, Viehpfade und historische Wanderwege. Die neue Nutzung dieser Infrastruktur soll es sowohl Einheimischen als auch Touristen ermöglichen, die einzigartigen Landschaften in den ländlichen Regionen des Landes neu zu entdecken – ganz umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Entdecken Sie den Jakobsweg mit dem Fahrrad
Eine weitere Möglichkeit, Spanien auf dem Zweirad zu erkunden, bieten die EuroVelo-Routen. Das europaweite Netz von Radfernwegen verbindet auf einer Länge von rund 90.000 Kilometern den gesamten Kontinent miteinander. Drei der 17 Hauptrouten verlaufen größtenteils durch Spanien: Eine davon ist EuroVelo 3, die sogenannte Pilger-Route. Der Weg zur Kathedrale in Santiago de Compostela ist der wohl bekannteste Pilgerweg der Welt – im Jahr 2023 waren mehr als 440.000 Pilger auf dem Jakobsweg unterwegs. Was viele jedoch nicht wissen: Das Pilgern auf dem Camino de Santiago ist auch mit dem Fahrrad möglich. Wer mit dem Rad mindestens 200 Kilometer auf dem Jakobsweg zurücklegt und unterwegs die Stempel der Unterkünfte in seinem Pilgerpass sammelt, erhält in Santiago die heiß begehrte Pilgerurkunde, die sogenannte Compostela.
Doch auch abgesehen davon zählt die Strecke im Norden Spaniens zu den schönsten Radrouten in Europa. Die Fahrradwege sind gut ausgeschildert und ermöglichen so eine einfache Orientierung. Eine der beliebtesten Routen für Fahrradfahrer auf dem Jakobsweg ist der Camino Francés. Die insgesamt ungefähr 830 Kilometer können in der Regel innerhalb von etwa 8 bis 14 Tagen zurückgelegt werden – abhängig von der körperlichen Verfassung und sportlichen Vorbereitung.
Unser Tipp: Lassen Sie es mit etwa 50 Kilometern pro Tag etwas entspannter angehen. So haben Sie mehr Zeit, die idyllischen Landschaften und interessanten Städte entlang des Weges zu erkunden – und ganz in die spanische Lebensweise einzutauchen. Auf der Strecke des Camino Francés warten Stationen wie die geschichtsträchtige Stadt Pamplona, in der Besucher ein bedeutendes Denkmalerbe bewundern können, in dessen Mittelpunkt verschiedene Kirchen und die mittelalterlichen Stadtmauern stehen. Im weiteren Verlauf der Radtour geht es für die Reisenden durch die bekannte Weinregion La Rioja, die durch malerische Weinberge und Getreidefelder geprägt ist. Hier können Sie nicht nur ein Glas des bekanntesten Wein Spaniens probieren, sondern beim Besuch einer örtlichen Weinkellerei auch Spannendes zur Herstellung des vollmundigen Rotweins erfahren.
Packliste für Sie und Ihr Fahrrad
Der Genuss Ihrer Radtour durch Spanien beginnt schon mit der Vorbereitung: Mit der richtigen Ausrüstung und sorgfältiger Planung wird jede Etappe zu einem Vergnügen – und Ihr Abenteuer auf zwei Rädern zu einem unvergesslichen Erlebnis. Bei der Wahl des Fahrrads kommt es vor allem darauf an, wo Sie in Ihrem Urlaub unterwegs sein werden. Für viele Wege empfiehlt sich ein Mountainbike, um auch unebenes Gelände gut passieren zu können. Wer lieber mit einem Tourenrad fährt, muss an einigen Stellen eventuell von der vorgegebenen Strecke auf größere Straßen ausweichen.
Um optimal ausgerüstet zu sein, sollten Sie bequeme Kleidung zum Radfahren, geeignete Schuhe, eine Regenjacke mit reflektierenden Elementen, Handschuhe, Sonnenbrille und Sonnenschutz einpacken. Wichtig: In ganz Spanien gilt außerhalb geschlossener Ortschaften für Fahrradfahrer eine Helmpflicht. Außerdem sollten Sie ein Basis-Werkzeugset für mögliche Pannen mit Flicken, Schlüsseln, Klebstoff, Pannenschutzmittel, Schmierfett sowie ein Schloss dabeihaben. Mit Satteltaschen vermeiden Sie, dass Sie durch schweres Gepäck auf dem Rücken in Ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden.