Lesezeichen
Natur

Picasso ließ sich von spanischen Landschaften inspirieren

Felsen, grüne Hügel, Gebirgszüge, der Atlantik und immer wieder das ganz besondere Licht. Die Natur in Spanien beeinflusste den Künstler maßgeblich.

Tourspain_Landschaft_Coruna
Farben, so weit das Auge reicht. Tiefblauer Ozean, sattes Grün und ein Himmel, der zu erröten scheint. In A Coruña an der Nordwestküste von Galizien verbrachte Picasso einige Jahre seiner Kindheit.
 
Die Gewalt des Atlantiks muss den jungen Picasso in seinen Bann gezogen haben. Im Jahr 1895, als er zehn Jahre alt war, zog die Familie von der sonnigen Küste am Mittelmeer in den spanischen Norden nach Galizien. Dort hatte der Vater eine Stelle als Kunstlehrer angenommen. A Coruña ist märchenhaft gelegen: Am beinahe westlichsten Zipfel des Landes erstreckt sich die Stadt auf einer kleinen Halbinsel in den atlantischen Ozean.

Man kann nur schwer den Blick von den Wellen lösen, die kommen und gehen, wenn man entlang der abwechslungsreichen Küstenlandschaft spaziert. Es ist leicht vorstellbar, wie der junge Picasso hier wanderte und sich inspirieren ließ. Die Gischt der Wellen am Orzán Strand, der Blick auf den Herkulesturm und die grünen Hügel von Santa Margarita hielt der Künstler für die Ewigkeit fest.

Vom Norden in die ländlichen Regionen Kataloniens

Blauer Himmel, grüne Wiesen. „Siesta“ von Pablo Picasso. © Sucesión Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2023

1895 zogen Picasso, seine Eltern und die Geschwister nach Barcelona. Der 14-Jährige bestand dort sofort die Aufnahmeprüfung der angesehenen Kunstakademie „La Llotja“. Dort richtete ihm sein Vater sein erstes eigenes Atelier ein. In der katalanischen Hauptstadt lernte er auch Manuel Pallarès kennen. Die beiden Künstler inspirierten sich gegenseitig und blieben über viele Jahre in Kontakt. Als Picasso schwer erkrankte zog er sich in Pallarès Heimatort Horta de Ebro, auch bekannt als Horta de Sant Joan, zurück. Das kleine Dorf liegt in den Hügeln des Ports de Tortosa-Beseit, einem Gebirgszug im Landesinneren nicht weit entfernt von Barcelona.

Zwischen 1908 und 1918 entstand vermutlich dort auch das Gemälde des Muntanya de Santa Bàrbara. Fast kegelförmig erhebt sich der Berg zwischen den grünen Wiesen und Wäldern. Die kantigen Linien, die Picassos spätere Werke auszeichnen, kommen hier bereits zum Vorschein und verleihen dem Abbild des Berges eine träumerische Anmutung.

Weiße Häuserzeilen glänzen im Licht der Sonne

Etwa 170 Kilometer nördlich von Barcelona, ganz im Osten der Iberischen Halbinsel, liegt einer der schönsten mediterranen Orte Spaniens. Cadaqués, nur über eine einzige Straße erreichbar, zog zahlreiche Künstlerinnen und Künstler an. Das Licht soll in dem ehemaligen Fischerdorf eine besonders Atmosphäre schaffen, die bis heute alle Besucherinnen und Besucher verzaubert. Die weißen Häuser bringen die Altstadt im Sonnenlicht zum Erstrahlen. Im Hafen vergeht die Zeit gefühlt langsamer als nur zwei Stunden weiter südlich im hektischen Treiben Barcelonas. Diese Ruhe, die sanfte, mediterrane Brise und die glänzende Meeresoberfläche beeinflussten vielleicht maßgeblich Picassos Kubismus. Im Gemälde „Mediterrane Landschaft“ von 1953 hielt Picasso seine Zeit an der Costa Brava fest.

Sie wollen mehr über die Picassos Spanien erfahren?
Hier bekommen Sie alle Infos.

Artikel teilen

Merkliste

Hier können Sie interessante Artikel speichern, um sie später zu lesen und wiederzufinden.