

Picasso und die Musik seiner Heimat
Der spanische Maler Pablo Picasso soll sich selbst als unmusikalisch bezeichnet haben. Er spielte kein Instrument und konnte mutmaßlich keine Noten lesen. Klar – wichtiger als die Musik waren für Picasso sicherlich die Malerei oder Bildhauerei, schließlich schuf er zu Lebzeiten einige der berühmtesten Bilder der Welt. Und doch sind auf seinen Werken immer wieder Musikinstrumente und Tänze zu entdecken, die den Künstler inspirierten und deren Klang wohl täglich durch die Straßen spanischer Städte zieht. Die Musik, die Picasso begeisterte, soll vor allem sinnlich gewesen sein. Jene Musik, die auf den Plätzen seiner spanischen Heimat gespielt wurde, in den Bars, auf den Straßen.

Picasso beschrieb sich selbst als unmusikalisch. Die Gitarre prägte seine Bilder und Werke allerdings immer wieder.
© edwardquinn.com. © Sucesión Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2023
Tanz zum Klang der Saiten
Viele seiner Bild zeigen eine Gitarre. Wenig überraschend, denn sie ist eine der drei Säulen der wohl berühmtesten spanischen Musik- und Tanzform: des Flamencos. Die Gitarrenmusik – el toque – begleitet den mal klagenden, mal freuderfüllten, aber immer leidenschaftlichen Gesang, der für den Flamenco typisch ist.
Mittlerweile ist er ein kulturelles Erbe mit Weltstatus, denn 2010 wurde der Flamenco zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Besonders in Andalusien wird die Jahrhunderte alte Tradition auch heute noch fortgeführt, Besucher und Besucherinnen können sich in Bars, Shows, oder Museen in ihren Bann ziehen lassen. Wer durch die kleinen Orte an der Costa del Sol, nach Granada oder die Provinzhauptstadt und Geburtstort Picassos - Málaga - reist, muss nicht lange nach einer packenden Flamenco-Performance suchen. Ganze Festivals zelebrieren den Flamenco. Sollte ihr Spanien-Urlaub beispielsweise mit der Flamenco-Biennale in Sevilla oder dem „Cante de las Minas“ in Murcia zusammenfallen, ist der Besuch ein Muss.
Picasso: Begründer des Kubismus
Viele von Picassos Werken zeigen Instrumente wie Gitarre, Flöte oder Piano allerdings nicht in ihrer ursprünglichen Form. Der Künstler nahm ihre Saiten, Tasten und Holzkörper stets auseinander und setzte die geometrischen Formen neu zusammen. So, dass man gerade noch erkennt, was sie darstellen sollen.
Ein typischer Aspekt jener Kunstform, die später als Kubismus bekannt wurde und die Pablo Picasso mitbegründet hat. Die Entwicklung des Künstlers und die Formen der Ästhetik, die er geprägt hat, lassen sich im Museo de Picasso in Barcelona besonders anschaulich nachverfolgen.
Eine Freundschaft unter Künstlern: Heimat, die verbindet
Picasso hegte zudem eine Freundschaft mit einem der großen Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts: Manuel de Falla. Die beiden Künstler verband wohl auch die Liebe zur gemeinsamen Heimat Spanien. Der 1876 in Cádiz geborene Musiker träumte in seinen Werken auch von spanischen Sommernächten: Den Titel „Noches en los jardines de España“, Nächte in spanischen Gärten, trägt sein wohl berühmtesten Stück. An welche Gärten Picasso dachte, als er Fallas Partitur lauschte? Diese und weitere Kompositionen sind jedenfalls auch heute noch aus den Konzertsälen Spaniens nicht wegzudenken. Zum Beispiel dem Auditorio Nacional de Música in Madrid, einem bedeutenden Konzerthaus für klassische Musik in der Hauptstadt Spaniens.
Erleben – oder vielmehr: hören – Sie nach, wie Spanien heute klingt und wie es schon damals für Picasso geklungen haben muss.

Wer Picassos Leben und Wirken verstehen will, der ist im Museo de Picasso in Barcelona genau richtig. | © Sucesión Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2023 VEGAP
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