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Bilbao

Zwischen Alt und Neu

Wer neu denken will, muss  Altes erstmal auseinandernehmen. Auseinandernehmen, und dann wieder neu zusammensetzen. Kaum eine Stadt hat diesen Perspektivwechsel so sehr zum Markenzeichen gemacht wie Bilbao. Prominentestes Beispiel dafür ist das Guggenheim Museum. Für den Bau des Architekten Frank Gehry wurden 33.000 sehr dünne Titanplatten verarbeitet, um so die charakteristischen kurvigen Formen zu schaffen. Neben den Sammlungen in New York und Venedig befinden sich in dem 1997 eröffneten Museum die wichtigste Privatsammlung moderner sowie zeitgenössischer Kunst.

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So können Besucher*innen sich nicht nur von architektonischer Radikalität, sondern auch von malerischen und bildhauerischen Visionen beeindrucken und inspirieren lassen.

Auch in diesem Selbstporträt aus dem Jahr 1907 finden sich architektonisch anmutende Formen. | © Sucesión Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2023

Anläßlich des Picasso-Jahres findet im Guggenheim eine Ausstellung statt, die das bildhauerische Werk des Künstlers in den Mittelpunkt rückt. "Picasso. Matter and Body" zeigt die ganze Bandbreite der Skulpturen des Künstlers - wie er Körper und Formen auseinandernahm und neu wieder zusammensetzte.

Architektonische Visionen

Auch abseits der Avenida Abandoibarra, wie die Straße an der das Guggenheim liegt heißt, gibt es moderne Visionen zu bestaunen. Über den Fluß der Stadt, der Ría de Bilbao, spannt sich die Zubizuri-Brücke des Architekten Santiago Calatrava. 

Der Architekt Sir Norman Foster entwarf die muschelförmigen Eingänge für die Metro Bilbaos - sie werden in der Stadt selbst liebevoll "Fosteritos" genannt. Und für die nach ihm benannten Türme erhielt der Architekt Arata Isozaki sogar den Pritzker-Preis, den Nobelpreis der Architektur.

 

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Moderne und Tradition

Doch so modern die Architektur Bilbaos an einigen Orten sein kann, so traditionell geht es in der Altstadt zu. Dort können Besucher*innen durch zum Teil mehr als 700 Jahre alte Straßen schlendern, zum Beispiel durch die "Siete Calles" (Sieben Straßen), vorbei an der Catedral de Santiago Apóstol und dem neobarocken Teatro Arriaga, das von der Pariser Oper inspiriert wurde.

Die Stadt im Baskenland bietet somit viel zu sehen, aber auch die Geschmackssinne kommen in Bilbao nicht zur kurz. Im Baskenland werden nicht, wie andernorts in Spanien, tapas serviert, sondern Pintxos. Der Name leitet sich vom Wort für "Spieße" her und deutet schon auf den Unterschied zu Tapas hin: den Pintxos werden mit Zahnstochern oder kleinen Spießen serviert - das erleichtert auch das Addieren der Rechnung am Ende der Mahlzeit. Sie können einfach die verbliebenen Spieße zusammenzählen.

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Der Plaza Nueva im Zentrum der Stadt ist ein guter Ausgangspunkt, um nach einer Gaststätte zu suchen. Wer direkt einen Ort ansteuern möchte, wird im Mercado de la Ribera fündig, dort kann man nicht nur einkaufen, sondern sich auch bekochen lassen. Und wem danach nach etwas Bewegung ist, der spaziert in den Parque Doña Casilda de Iturrizar, betrachtet die natürlichen Formen ringsum und nimmt dann vielleicht noch die Drahtseilbahn von Artxanda und genießt den Blick auf die ganze Stadt.

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