

Die Orte, die den jungen Picasso inspirierten
Zu Besuch in Málaga, der Geburtsstadt Picassos, lassen sich die Farben, Düfte und Orte erleben, die den Maler in seinen ersten Lebensjahren prägten und inspirierten.

Das Picasso-Museum in Málaga. | © Sean Pavone / shutterstock.com
Auch 50 Jahre nach dem Tod des berühmtesten Sohns der andalusischen Provinzhauptstadt, bewahren deren Bewohner und Bewohnerinnen, die Malagueños, das Erbe des Malers. Besucher und Besucherinnen können jene Orte, die Picasso früh prägten, noch heute erleben und auf den Spuren des großen Kreativen wandern.
Am besten man beginnt den Besuch bei den Wurzeln: Bei dem Haus, in dem Picasso die ersten Jahre seines Lebens verbrachte. Das prachtvolle Gebäude mit den grünen Fensterläden an der zentral gelegenen und lebendigen Plaza de la Merced beherbergt Familienstücke Picassos – erste Zeichnungen, Familienfotos, sowie die Weste seines Vaters José Ruiz y Blasco, der ebenfalls Künstler war.
Auch Picasso selbst trifft man vor seinem einstigen Domizil: Auf dem Platz vor dem Haus lockt eine Bronze-Nachbildung, die den spanischen Maler nachdenklich auf einer Parkbank sitzend zeigt, Passanten und Passantinnen zum Verweilen ein.
Picassos Werke hautnah: Ein Besuch im Picasso-Museum
Im Alter von zehn Jahren verließ Picasso Málaga schon, doch die Verbindung mit der Stadt hielt an. Sie bewog Picassos Nachkommen dazu, über 200 seiner Werke an das Picasso-Museum in Málaga zu stiften. Die Exponate – Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen des Künstlers – können dort täglich bestaunt werden und geben einen guten Einblick in die künstlerische Entwicklung Picassos.
Das Museumsgebäude selbst spielt ebenfalls eine Rolle im Werk des Künstlers. Der stattliche Palacio de Buenavista ist gleich auf mehreren Werken des Künstlers zu finden, diente also immer wieder als Inspirationsquelle. Beim Anblick des pompösen Renaissance-Gebäudes ist das wenig verwunderlich – vielleicht verspüren auch Sie dabei Lust, den Palast des schönen Blickes (so die deutsche Übersetzung des Namens) zu verewigen. Ob als Skizze oder Foto.
Doch natürlich nicht nur Gebäude, auch Bewohner Málagas sind in Picassos Werk zu sehen. Seine Lithografie einer Taube, einem Symbol für Frieden, wurde weltberühmt. Schon in seiner Kindheit soll Picasso zusammen mit seinem Vater Taubenzeichnungen im Elternhaus gefertigt haben. Die kleinen Stadtbewohner bevölkern auch heute noch Plätze, Gassen und die Hafenpromenade Málagas. Wahrscheinlich wohl wissend, dass Fischfang an der Costa del Sol lange Tradition hat und somit auch immer mal wieder etwas Essbares für sie abfällt. Besonders zur Mittags- und Abendzeit füllt der Geruch einer malaguesischen Spezialität, dem frittiertem Fisch, pescaíto frito, die Markthallen und weht durch die schmalen Altstadt-Gassen der andalusischen Stadt. Wer eine kurze Kultur-Pause braucht, genießt die Stärkung typischerweise mit einem Spritzer Zitronensaft.
Voller Tradition: Die Stierkampf-Arena in Malagueta
Einige Werke Picassos zeigen auch eine lang bewahrte spanische Tradition, den Stierkampf. Málaga beherbergt eine imposante Stierkampfarena – der Plaza de Toros de la Malagueta, die den spanischen Maler schon zu seinen Lebzeiten in der Stadt geprägt haben dürfte.
Im Arena-Museum können Interessierte die Geschichte dahinter nacherleben. Einen besonders guten Blick auf die Arena, aber auch die umliegende Umgebung und den Hafen, bietet die oberhalb gelegene Burg, die Gibralfaro.
Sie thront, gebettet in die Alcazaba, die umliegende Festung, auf einem Hügel. Die Bauten prägten schon lange vor Picassos Geburt das Stadtbild: Die Burg Gibralfaro stammt aus dem 14. Jahrhundert und bezeugt verschiedene Epochen, Herrschaften, Zerstörung und Wiederaufbau der Stadt.
Würde Picasso heute in seine Geburtsstadt zurückkehren, er würde wohl noch vieles wiedererkennen, die Motive vieler seiner Werke nahezu unverändert vorfinden. Aber: Bestimmt würde der Künstler auch auf neue Inspirationsquellen stoßen. Welche das sein könnten? Finden Sie es selbst heraus, bei einem Besuch in Málaga.
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