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DIE KRISE ALS CHANCE

Investitionen in die Zukunft: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt?

„Alles zu seiner Zeit“ – diese Redewendung ist den meisten Menschen geläufig. Doch wann ist der „richtige Zeitpunkt“, um bestimmte Themen oder Projekte anzugehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich nicht nur Privatpersonen, sondern auch viele Unternehmerinnen und Unternehmer. Vor allem Vorhaben, die nicht unmittelbar auf akute Herausforderungen und Probleme einzahlen, stehen aktuell auf dem Prüfstand. Doch die Praxis zeigt, das ist oft zu kurz gedacht. 

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(Bild: Morsa Images/DigitalVision/Getty Images)

Krise als Chance: Investition statt Personalabbau

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Melanie Baum, Geschäftsführerin von Baum Zerspanungstechnik (Bild: Baum Zerspanungstechnik)

Für Melanie Baum, Inhaberin von Baum Zerspanungstechnik, ist klar, dass Investitionen auch in herausfordernden Zeiten wichtig sind. „Nicht investieren ist das Todesurteil“, mahnt die Unternehmerin. Als Baum 2009 in das Familienunternehmen einstieg, drohte die Weltwirtschaftskrise, viele Betriebe in die Knie zu zwingen. Auch Baum Zerspanungstechnik hatte mit Auftragsrückgängen zu kämpfen. 

Doch statt Kündigungen auszusprechen oder die Mitarbeitenden in Kurzarbeit zu schicken, nutzte das 1983 im nordrhein-westfälischen Marl gegründete Sondermaschinenbau-Unternehmen die Krise für Weiterbildungen und Prozessoptimierungen. „So waren wir deutlich besser aufgestellt, als der Markt sich wieder erholt hatte“, resümiert die Geschäftsführerin. „Das hat mir gezeigt, dass man auch in herausfordernden Zeiten seine Werkzeuge und Ziele im Blick behalten und weiter investieren sollte.“ Seitdem sind Investitionen in die Zukunft bei Baum fest eingeplant – sei es für den Maschinenpark, die Weiterbildung der Mitarbeitenden oder auch die Digitalisierung. 

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Florian Kohler, Geschäftsführer von Gmund Papier (Bild: Gmund Papier)

Auch andere mittelständische Unternehmen wie der oberbayrische Papierhersteller Gmund Papier investieren proaktiv – zum Beispiel in digitale Technologien. Einer der am stärksten wachsenden Bereiche des Unternehmens – der Webshop – wird derzeit neu entwickelt. „Dort, wo die Digitalisierung einen Vorteil bringt, sollte man sie nutzen“, erklärt der Geschäftsführer Florian Kohler. Gleichzeitig mahnt er jedoch auch zur Vorsicht: „In dem Moment, in dem man Technologie vergöttert, verliert man aus dem Blick, wozu sie eigentlich dient: Als Werkzeug ist die Digitalisierung fantastisch, als Lebenssinn fatal.“ 

Die vollständigen Interviews und mehr aktuelle Sichtweisen finden Sie hier.

Transformation als Kerngeschäft

Auch Innovationsberater Lukas Bosch ist überzeugt, dass es für Unternehmen aktuell darauf ankommt, die richtigen Fragen zu stellen und diese unternehmensspezifisch zu beantworten. Solche Fragen können zum Beispiel sein: Wie verändert sich mein geschäftliches Umfeld? Und wo möchte ich eigentlich hin? Blind Transformationsprozessen nachzurennen, hält der Berater hingegen für wenig erfolgsversprechend. In der achten Folge des Podcasts Zukunft:digital spricht Bosch gemeinsam mit Prof. Dr. Irene Bertschek vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung darüber, wie solche Transformationsprozesse gelingen können und welche Rolle die Digitalisierung spielt. Die Ökonomin betont darin die Bedeutung digitaler Technologien als „Enabler-Technologien“, die es zum Beispiel erst ermöglichen, Innovationen und neue Arbeitsformen zu entwickeln. Neben den Investitionen in die Technologie ist es Bertschek zufolge aber ebenso wichtig, Investitionen in das Wissen und die Fähigkeiten der Menschen auf die Agenda zu setzen.  

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