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IM HERZEN DER ÖSTLICHSTEN PYRENÄEN KATALONIENS

Provinz Girona: Eine einzigartige Region voller Überraschungen

Next Stop: Barcelona! Die katalanische Metropole ist berühmt für Antonio Gaudis einzigartige Architektur, das mediterrane Klima und urbanes Strandflair. Doch was viele nicht wissen: Die Region außerhalb der Hauptstadt Kataloniens ist mindestens genauso faszinierend. Besonders wenn es darum geht, die Natur mit ihren unberührten Stränden, Bergen, Bächen, Wäldern und Buchten zu genießen und die Kultur und Geschichte der Pyrenäen zu erleben. Wir stellen Ihnen die Provinz Girona vor.

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Vall de Núria: ein Naturparadies, das man nur zu Fuß oder mit der Zahnradbahn erreichen kann. (Bild: © Maria Geli Pilar Planagumà. PTCBG)

Etwas mehr als 130 Kilometer nördlich von Barcelona und im Mittelgebirge der Pyrenäen befindet sich ein Gebiet, in dem man in den Genuss ursprünglicher Natur kommt und nach Lust und Laune ein reichhaltiges kulturelles Angebot erleben kann. Von herrlichen Landschaften mit hohen Bergen, über kleine friedliche Täler und charmante Dörfer, bis hin zu unzähligen Wander- und Radwegen: Girona hat in puncto Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten viel zu bieten. Besonders das Bergzentrum Vall de Núria sowie die Klöster von Ripoll und Sant Joan de les Abadesses sind definitiv einen Zwischenstopp wert.

Vall de Núria – mehr als bloß ein Skigebiet

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Das Skigebiet von Vall de Núria eignet sich für Besucher jeden Alters. (Bild: © OriolMolas_FGC)

Auf einer Höhe von rund 2.000 Metern liegt das Zentrum von Vall de Núria. Schon der Zugang zum Tal ist ein Erlebnis, denn dieser ist nur mit einer Zahnradbahn (oder zu Fuß) möglich. Das autofreie Gebiet, das von fast 3.000 Metern hohen Gipfeln umgeben ist, bietet Besuchern Freizeitaktivitäten in einer spektakulären natürlichen Umgebung. Ob Aktivtourismus, Entspannung oder Familienaktivitäten – hier ist für jeden etwas dabei. Die Landschaft hat die Form eines großen Kochtopfs, welche von Wanderern besonders geschätzt wird. An den Quellgebieten der Flüsse Ter und Freser können Besucher im Sommer die Seele baumeln lassen. Das traditionsreiche Skigebiet von Vall de Núria umfasst insgesamt zehn Skipisten aller Schwierigkeitsgrade und eignet sich nicht zuletzt durch den Rodelbereich, sowie weitere Attraktionen, für Besucher jeden Alters. Zudem dient das Tal seit dem 12. Jahrhundert als Wallfahrtsort. 

Mit Blick auf den Klimaschutz strebt Vall de Núria an, ein Null-Emissions-Resort zu werden. Das Ziel: so wenig Abfälle wie möglich zu erzeugen und in Zukunft nur noch mit sauberer Energie zu arbeiten.

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Das Bergort Vallter ist ein 5-Sterne-Ziel für Straßenradfahrer. (Bild: © OriolMolas_FGC)

Nur wenige Kilometer von Núria entfernt befindet sich das Vallter Berg- und Skigebiet. Vallter ist der mediterranste Bergort der Pyrenäen, der im Winter besonders für sein Skigebiet „Vallter 2000“ bekannt ist. Dank der zahlreichen Routen um den Ort herum ist das Gebiet ideal zum Wandern und Trailrunning – und das zu jeder Jahreszeit. Im Sommer ist der Ort darüber hinaus ein bekanntes Ziel für Radsportler. Als das „Dach Kataloniens“ – die Straße erreicht eine Höhe von 2.150 Metern – fordert Vallter mit einem 12 Kilometer langen Anstieg, der abschnittsweise eine Steigung von 15 Prozent und einen Höhenunterschied von 895 Metern aufweist, begeisterte Hobbysportler und Radprofis heraus.

Im Land der Grafen und Äbte: Eine Reise zu den Ursprüngen Kataloniens

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Das Kloster von Ripoll begeistert u.a. mit einzigartiger Architektur. (Bild: © Maria Geli Pilar Planagumà. PTCBG)

Neben wunderbarer Natur verfügt die Provinz Girona über ein bedeutendes Kulturerbe, welches sich durch die romanische Architektur in der gesamten Region auszeichnet. Dazu gehören vor allem die Klöster Santa Maria de Ripoll und Sant Joan de les Abadesses. Beide Klosterkirchen sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt und zählen zu den bedeutendsten Zentren mittelalterlicher Kunst und Architektur. 

Das Kloster von Ripoll befindet sich in der gleichnamigen Ortschaft und wurde Ende des 9. Jahrhunderts von Graf Guifré el Pelós und seiner Frau Guinedilda mit dem Ziel gegründet, das Tal wieder zu bevölkern. Schnell wurde es zu einem Ort, an dem eine Vielzahl politischer sowie kultureller Entwicklungen von historischer Bedeutung stattfanden. Es wurde zudem die Grabstätte vieler Größen des katalanischen Adels. Bis zum 15. Jahrhundert blieb das Kloster das kulturelle Zentrum der Region und ist auch heute noch mit seiner Auswahl an komplexen Ikonographien und Architektur eines der herausragendsten romanischen Denkmäler Kataloniens.  

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Im Inneren des Klosters von Sant Joan de les Abadesses können drei verschiedene Baustile bewundert werden. (Bild: © Maria Geli Pilar Planagumà. PTCBG)

Das Kloster Sant Joan de les Abadesses befindet sich nur wenige Kilometer entfernt von Ripoll im gleichnamigen Dorf. Es wurde im 9. Jahrhundert von Guifré el Pilós gegründet, um das Tal religiös neu zu organisieren, und war das erste weibliche Kloster der katalanischen Grafschaften. Im Inneren können Besucher gleich drei verschiedene Baustile bewundern: Romanik (die Kirche), Gotik (der Kreuzgang) sowie Barock (die Kapelle dels Dolors). Auch heute noch ist die Klosterkirche eines der architektonischen Meisterwerke des Landkreises. Die Sammlung des Klostermuseums umfasst Werke vom 8. bis zum 20. Jahrhundert, wie zum Beispiel Skulpturen, Gemälde, liturgische Gewänder sowie Gold- und Silberschmiedearbeiten.

Natur, Berge – und Kultur pur: Die katalanische Provinz Girona ist so viel mehr als die Stadt Girona selbst. Hier erfahren Sie mehr über die wunderschönen Urlaubsziele in den Pyrenäen.

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