

Der Katharerweg: Ein echtes Paradies für Wanderer
Fernwanderwege, soweit das Auge reicht, lokale Wegnetze und traumhafte Routen inmitten der mediterranen Berglandschaft: Die katalanischen Pyrenäen sind mit über 1.000 Kilometern markierten Wegen mittlerweile ein beliebtes Ziel unter Wanderern geworden. Die Wege führen unter anderem zu den Kultur- und Naturschätzen Kataloniens mit ihrer Geschichte und Tradition sowie zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten. Besonders der Katharerweg ist eine der schönsten Pyrenäenrouten. Wir erklären, was das historische Wanderparadies so beliebt macht.

Wandertouren in den Pyrenäen sind vor allem eins: vielfältig. (Bild: © Camí dels Bonhomes)
Die thematischen Routen der katalanischen Pyrenäen sind nach Etappen geordnet und landschaftlich sowie kulturell besonders reizvoll. So ermöglichen sie die Entdeckung der großen Naturgebiete der Region und nehmen meist mehrere Tage in Anspruch. Lokale Unternehmen bieten die Touren daher oft in Verbindung mit einer Unterkunft, Transfers und weiteren Leistungen individuell, in Gruppen oder in Begleitung eines erfahrenen Wanderführers an.
Der Katharerweg – eine Hochgebirgsroute

Die Strecke kann auf den meisten Abschnitten auch mit dem Mountainbike absolviert werden. (Bild: © Camí dels Bonhomes)
Die Route der Katharer, auch als „Camí dels Bons Homes“ bekannt, wurde nach den okzitanischen Katharern benannt, einer im Mittelalter im Rahmen der Inquisition stark verfolgten Glaubensgemeinschaft. Die Route mittleren Schwierigkeitsgrades folgt dem Fernwanderweg GR 107 und ist etwa 200 Kilometer lang. Je nach gewählter Variante kann sie in etwa neun bis zehn Tagen absolviert werden. Der Weg startet vom Sanktuarium Queralt in der Stadt Berga (100 Kilometer nördlich von Barcelona) und endet an der Burg von Montségur in der Ariège in Frankreich. Vom Dorf Gósol, in dem Picasso Anfang des 20. Jahrhunderts eine Heimat auf Zeit fand, über das historische Dorf Bagà, dessen mittelalterliche Architektur bis heute vollkommen erhalten ist, über stilles, unbesiedeltes Grenzland bis hin zu altehrwürdigen Festungen – wer die Kultur und Landschaft der Pyrenäen in ihrer ganzen atemberaubenden Vielfalt erkunden möchte, ist hier genau richtig.
Übernachten entlang der Route
Die Übernachtungsmöglichkeiten auf den Etappen sind zahlreich. Ob Hotels, ländliche Unterkünfte, Berghütten oder Campingplätze – mit einer Vielzahl uriger Unterkünfte und Gasthäuser wird über die gesamte Route eine komfortable Wanderinfrastruktur geboten. Das Consell Regulador del Camí verfügt über ein Informationszentrum, das bei der Organisation des Aufenthalts der Teilnehmer hilft. Wer allerdings lieber nur einige Etappen absolvieren möchte, findet auf der Website der Route Vorschläge und Ideen. Die Strecke kann zu Fuß, mit dem Pferd und auf den meisten Abschnitten auch mit dem Mountainbike absolviert werden.
Gut trainiert: Die Besonderheiten der Route
Insgesamt ist der Katharerweg eine geradlinige Gebirgsroute. Sie wurde in fünf katalanische und fünf französische Etappen aufgeteilt. Der katalanische Teil verläuft auf einer Höhe zwischen 780 und 2.510 Metern, mit einer Gesamtstrecke von knapp 120 Kilometern. Zusammengerechnet geht es für Wanderer 5.530 Meter bergauf und 5.130 Meter wieder bergab. Ein Teil des Weges befindet sich in den Bezirken Solsonès und Alt Urgell zwischen dem Sanktuarium Miracle und Gósol. Die Strecken verlaufen meist auf Bergpfaden und -wegen sowie in einigen Fällen auch auf der Straße. Wanderer sollten aufgrund der ausgedehnten Strecke eine gewisse körperliche Grundfitness mitbringen.

Die Route der Katharer: Die Entdeckung der Geschichte und Natur Kataloniens steht hier im Fokus. (Bild: © Camí dels Bonhomes)
Ein etwas leichterer Abschnitt verläuft von Gósol bis nach Bagà. Hier geht es größtenteils über befestigte Untergründe, sodass die Strecke auch mit einem Fahrzeug verkürzt werden kann. Nichtsdestotrotz sind alle Etappen des Weges in die Kategorien mittelschwer bis hoch einzuordnen und sollten von Wanderern mit Erfahrung erklommen werden. Es wird außerdem empfohlen, die Route zwischen Mai und Oktober zu absolvieren, da von November bis Ende April die Abschnitte, die über 1.900 Meter hoch liegen, mit Schnee bedeckt sind. Da die Bewältigung der Route mehrere Tage beansprucht, bieten verschiedene lokale Unternehmen Führungs- und Transportdienste an.
Insider-Tipps: Das dürfen Sie bei Ihrem Besuch nicht verpassen
Wenn es zeitlich passt, sollten Wanderer einige Highlights in ihre Planung mit aufnehmen, um das echte katalanische Flair der Region zu spüren. Dazu gehören unter anderem das Festival Cerdanya Trinxat, das im Februar in Puigcerdà stattfindet, ein katharisches Abendessen in der Region Berguedà, die romanischen Kirchen in der Umgebung (z.B. Sant Jaume de Frontanyà, Santa Maria de Lillet oder Sant Quirze de Pedret) sowie die Pilzmesse von Berga in der ersten Oktoberwoche.
Neugierig geworden? Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Katharerweg sowie den Pyrenäen.