

Salesforce zeigt, wie Unternehmen schneller nachhaltig werden
Der Klimawandel und der CO2-Anteil in der Atmosphäre zählen zu den drängendsten Herausforderungen der Menschheit. Der im August veröffentlichte Klimabericht der UN fällt ernüchternd aus: Das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels des Paris-Abkommens rückt in immer weitere Ferne. Zu den mächtigsten Kräften, einen Wandel herbeizuführen, gehört die Wirtschaft. Allen voran tragen erfolgreiche Unternehmen eine hohe Verantwortung dafür, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Klimakrise doch noch zu bewältigen. Salesforce, der weltweit führende CRM-Anbieter, hat gesellschaftliche Verantwortung bereits in seiner Gründungsakte festgeschrieben und engagiert sich vielfältig für den Klimaschutz. Im Interview erklärt Joachim Schreiner, Deutschland-Chef von Salesforce, was das Unternehmen weltweit selbst beiträgt und wie es seine Kund:innen und Partnerunternehmen dazu inspiriert und befähigt, den eigenen Anteil zu tragen.

Herr Schreiner, Salesforce nimmt für sich in Anspruch, ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu sein. Woran lässt sich Salesforce messen?
Von unserem Mitgründer und CEO Marc Benioff stammt der inzwischen viel zitierte Ausspruch “The business of business is to improve the state of the world”. Tatsächlich war die Vision vom ersten Tag an, als Salesforce 1999 gegründet wurde, anders zu sein als die anderen Unternehmen. Konkret: Verantwortung zu übernehmen und der Gesellschaft, also allen Stakeholdern, etwas von unserem Erfolg zurückzugeben. Zu diesem Zweck wurde das 1-1-1-Modell ins Leben gerufen, bei dem je ein Prozent des Eigenkapitals, der Produkte und der Arbeitszeit der Mitarbeiter:innen gemeinnützigen Zwecken zukommen. Unser Engagement ist vielfältig und reicht von sozialer Arbeit weltweit über Bildungsförderung, mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit bis hin zum Schutz der Umwelt. Wir nennen diese Auffassung auch Stakeholder Kapitalismus – und unser wichtigster Stakeholder ist nun einmal der Planet, auf dem wir alle leben. Deshalb sind wir fest entschlossen, alles daran zu setzen, das 1,5 Grad-Ziel wieder in greifbare Nähe zu rücken.
Welche konkreten Aktivitäten ergreift Salesforce denn hinsichtlich des Klimaschutzes?
Zunächst einmal ist es uns als eines der ersten globalen Unternehmen gelungen, entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette vollständig klimaneutral zu werden. Wir haben dieses Jahr die hundertprozentige Nutzung erneuerbarer Energien an all unseren Standorten weltweit erreicht. Daran haben wir seit 2013 aktiv gearbeitet und ich bin sehr stolz, dass wir es jetzt
geschafft haben.

Was machen Sie anders als andere Unternehmen?
Als wir uns 2013 dieser Vision verschrieben haben, haben wir richtig Gas gegeben bei der Umstellung auf erneuerbare Energien. Dann haben wir uns einen konkreten Plan gemacht, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen und für uns Nachhaltigkeitsfelder definiert, auf denen wir aktiv werden müssen: Allen voran die Emissionssenkung, die CO2-Abscheidung, die Wiederherstellung von Ökosystemen und Aufforstung, die Bildung und Mobilisierung unserer Stakeholder, das Ausschöpfen unserer Innovationskraft sowie die Etablierung und Einhaltung von Regulierungen und Richtlinien. Dabei greifen alle Bereiche ineinander.
Und durch welche konkreten Maßnahmen haben Sie Ihr Ziel erreicht?
Wir haben zunächst priorisiert, wie wir unsere Emissionen am schnellsten senken können. Dafür haben wir mit der Net Zero Cloud unsere eigene innovative Technologie genutzt und datenbasiert die wirksamsten Ansatzpunkte identifiziert. Mit der Net Zero Cloud konnten wir die Zeit für die Ermittlung unserer CO2-Bilanz von über sechs Monaten auf lediglich sechs Wochen senken. Darauf basierend haben wir Strategien zur Reduktion von Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen in den vier Kategorien Work from Anywhere, Infrastruktur, Geschäftsreisen und Lieferkette entwickelt. Außerdem haben wir Maßnahmen zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre ergriffen; unser Schwerpunkt liegt hierbei auf natürlichen Mitteln wie Bäume und Meere. Insbesondere Bäume gehören zu den wirksamsten Lösungen zur CO2-Entnahme. Daher sind wir auch Gründungspartner von 1t.org, einer Bewegung, die bis 2030 eine Billion Bäume erhalten, nachpflanzen und neu setzen will. Unseren Klimaaktionsplan, der unseren Weg nachzeichnet, stellen wir übrigens als Vorlage für andere Unternehmen bereit, damit auch sie schneller klimaneutral werden und ihren Beitrag leisten können. Denn das Thema geht uns alle an.
Unternehmerische Verantwortung ist sicherlich wichtig. Beim Klimawandel, so der Konsens, sollte aber jede:r einzelne ihren bzw. seinen Beitrag leisten. Was tun Sie als Salesforce Deutschland-Chef persönlich dafür?
Unter anderem kooperiert Salesforce Deutschland mit der Vanessa-Weber-Stiftung, gegründet von der Geschäftsführerin von Werkzeug Weber aus Aschaffenburg, Vanessa Weber. Die Stiftung kümmert sich insbesondere um Wälder in der Aschaffenburger Region und in naher Zukunft über Partnerschaften auch bundesweit. Ich persönlich habe im Sommer eine Fundraising Tour mit dem Fahrrad über die Alpen unternommen – durch die Unterstützung zahlreicher Freund:innen und Geschäftspartner:innen konnten so 4.750 erste Bäume gepflanzt werden. Unser Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren eine Million Bäume in Deutschland zu pflanzen.