

DIE NACHT DER TROMMELN
Es gibt viele Gründe, die Stadt Mula im Südosten Spaniens, im Herzen der Region Murcia, zu besuchen. Ein Reiseziel im Landesinnern, wo im Winter ein mildes und im Sommer ein warmes Klima vorherrscht.

Mula ist ein nationaler historisch-künstlerischer Komplex und die Museen und Denkmäler verdienen besondere Erwähnung. Mit ihren zahlreichen landschaftlichen, kulturellen, künstlerischen, historischen und gastronomischen Attraktionen sollte die Stadt in Ruhe besichtigt werden, insbesondere die auf einem Hügel gelegene Altstadt, auf deren Gipfel sich die Burg des Marqués de los Vélez oder Castillo de Mula befindet, das mittelalterliche Viertel, die abgelegenen und steilen Straßen und entdecken Sie die Paläste aus dem 18. Jahrhundert, die Renaissanceportale und die verschiedenen religiösen und zivilen Denkmäler, die die Besucher nicht gleichgültig lassen.
Aber was ohne Zweifel am meisten für Mula steht, ist „Die Nacht der Trommeln“, ein Festival von nationalem touristischem Interesse, welches von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde. Am Dienstag vor Ostern um 12 Uhr nachts signalisiert ein Hornist den Moment, an dem Tausende von Schlagzeugern, die sich auf dem Rathausplatz versammeln und in schwarzen Roben gekleidet sind, ihre Trommeln erklingen lassen dürfen. Die betäubende Trommelmusik bringt ohne Unterbrechung bis 16.00 Uhr am Karwochenmittwoch jegliche andere Klänge, wo auch immer sie herkommen mögen, zum Schweigen. Am Karfreitag Morgen und Sonntag der Auferstehung ab mittags wird der Trommelschlag innerhalb jener Zeiträume wiederholt, die vom Büro des Bürgermeisters vor Beginn der Karwoche bekannt gegeben wurden. Der Ursprung dieses Festivals geht auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück, als das Volk gegen das Trommelverbot des Stadtrates außerhalb der religiösen Prozessionen und der dazu ermächtigten Personen protestierte. Als Zeichen des Protestes traf sich das einfache Volk in einer Tunika bekleidet und mit verdecktem Gesicht auf dem Rathausplatz. Als die Glocken auf dem Platz 12 Uhr schlugen, begann der Klang der Trommeln, der sich über die ganze Nacht hinzog.
In dieser Nacht, „Der Nacht der Trommeln“‚ voller Trommelwirbel und Duelle zwischen Trommeln (den traditionellen Panganas), befinden sich alle Arten von Menschen in den Straßen von Mula: ältere Menschen, Jugendliche, Kinder, verblüffte Besucher, wenn sie das erste Trommeln auf dem Platz ertönen hören; die Bewohner aus Mula, die weit weg wohnen und nur gelegentlich zurückkehren, wollen sich diese Nacht nicht entgehen lassen. Es ist die Nacht der Trommeln.
Mit der Zeit ist das Trommelspiel zur Leidenschaft der Bewohner der Stadt Mula geworden. Hier werden Trommeln hergestellt und jedes Jahr in der Karwoche füllen Hunderte von Schlagzeugern die Straßen, Stille und Luft mit Lärm, Paukenschlägen, Rhythmus und Frühling.
Ein weiteres Denkmal von großem touristischem Interesse ist die römische Stätte bekannt als Los Villaricos, wo sich die größte ausgegrabene Ölmühle Spaniens im Regionalpark Sierra Espuña befindet. Das Museum der Iberischen Kunst „El Cigarralejo“ ist eines der Bedeutendsten der spanischen Eisenzeit. Es handelt sich wahrscheinlich um die vollständigste Darstellung des Lebens der iberischen Völker, ihrer Traditionen, Lebensweisen und handwerklichen Aktivitäten. Die Kirchen verfügen über ein großes religiöses Erbe mit dem Königlichen Kloster der Menschwerdung (Real Monasterio de la Encarnación), wo sich ein Dorn der Krone Christi befindet (La Santa Espina).
Außerdem sind die Bäder von Mula sehr bekannt; Thermalbäder, die sich teilweise im inneren von Mietwohnungen befinden. Das 36,5 °C warme Wasser besitzt wichtige therapeutische Eigenschaften.
Die breite Palette von kulturellen und ökologischen Aktivitäten wird durch den prähistorischen Weltkulturerbekomplex und die Felsenmalerei von El Milano, sowie die natürliche Umgebung von Fuente Caputa, dem Reservoir de la Cierva und dem Netz der Naturpfade ergänzt.


