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SO WICHTIG SIND INDIVIDUELLE BEHANDLUNGEN

Biologika: Die Zukunft der personalisierten Therapie

Der medizinische Fortschritt schenkt uns Zeit: Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland bei Geburt für Männer um 13,9 Jahre gestiegen – bei Frauen sind es sogar 14,8 Jahre. Einer der wichtigsten Gründe für diese Entwicklung liegt in den immensen Fortschritten, die Medizin und Pharmazie seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2000 gemacht haben. Heutzutage liegt der Fokus in der Forschung vor allem auf individuell auf die Patient*innen abgestimmten Therapien. Die Behandlungen greifen gezielt in die krankheitsauslösenden Prozesse ein.

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(Bild: GSK)

Das Gesundheitsunternehmen GlaxoSmithKline (GSK) konzentriert sich auf Entwicklungen im Bereich der transformativen Medizin – das heißt auf die Erforschung des Immunsystems und seiner Prozesse, der Humangenetik und moderner Technologien. Das zentrale Motiv dieses Ansatzes ist es, die Behandlung einer Erkrankung nicht an deren Symptomen zu orientieren und mit chemisch synthetisierten Molekülen unser Körpersystem von außen zu manipulieren, sondern die Prozesse im Körper der einzelnen Patient*innen gezielt zu modulieren.

„Wir nutzen das wachsende Verständnis der Biologie, um „Targets“ (Ziele) zu identifizieren. Ein Target ist ein Molekül oder ein Signalweg im Körper (z. B. ein Enzym), das zur Entstehung einer Krankheit oder ihrer Symptome beiträgt. Durch die Fokussierung auf die wissenschaftliche Erforschung des Immunsystems und die Nutzung von Humangenetik können wir das Tempo der Entwicklung und Bereitstellung neuer Therapiemöglichkeiten steigern, vor allem auch bei seltenen Erkrankungen“, so Dr. Ralph Müller Lead Medical Advisor Speciality Care bei GSK Deutschland.

Das Ziel bei GSK ist es, zukünftig nicht mehr lediglich Therapien für bestimmte Indikationen zu entwickeln, sondern diese auf die Profile der Patient*innen auszurichten, um bei der Behandlung zielgerichteter agieren zu können. Wie groß der Einfluss der individuellen physiologischen Bedingungen auf einen Krankheitsverlauf sein kann, sehen wir aktuell daran, wie unterschiedlich sich die Infektion mit dem Corona-Virus auf verschiedene Personen auswirken kann.

Die Bedeutung des Immunsystems

Ein besonderes Augenmerk in der Forschung gilt dabei den Prozessen des Immunsystems. Das fein abgestimmte und hochkomplexe Zusammenspiel unterschiedlichster Komponenten schützt uns gerade jetzt in der kalten Jahreszeit vor allerlei Viren, die sich in der Kälte besonders gut verbreiten können. Doch kommt das System durch äußere Einflüsse oder auch interne Fehlsteuerung aus dem Gleichgewicht, kann sich seine Aktivität auch gegen uns selbst richten.

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(Bild: GSK)

Ein Beispiel hierfür sind Eosinophile – eine Art weißer Blutkörperchen, die in unserem Knochenmark produziert werden und eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielen. Wir alle haben Eosinophile in unserem Körper. Sie kommen vor allem im Darm vor und bekämpfen Parasiten. Zusammen mit anderen Zellen bilden sie ein komplexes Netzwerk, das uns vor Krankheitserregern schützt und gesund hält. Bei einigen Menschen können Eosinophile jedoch Probleme verursachen. Steigt ihre Anzahl im Körper an, kann es zu unterschiedlichsten Krankheitsbildern kommen, z.B. in den oberen oder unteren Atemwegen, aber auch der kleineren Blutgefäße oder Gelenke. Noch steckt die Erforschung dieser kleinen Akteure des Immunsystems in den Anfängen: Steigt ihre Anzahl als Ergebnis einer Erkrankung oder sind sie deren Ursache? Viele offene Fragen, zu denen bei GSK fortlaufend geforscht wird.

Erkrankungen als Folge einer fehlgesteuerten Immunantwort

Weitere Beispiele für Prozesse einer fehlgesteuerten Immunantwort sind einige Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, wie z.B. der Lupus erythematodes. Hier schießt die Immunantwort des Körpers über das Ziel hinaus und greift eigene Zellstrukturen an. Die Folge: Entzündliche Veränderungen der Haut und anderer Organe. Um diese aus dem Ruder gelaufenen körpereigenen Prozesse wieder in geregelte Bahnen zu bringen, werden Immunsuppressiva eingesetzt, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken. Diese reduzieren allerdings relativ unspezifisch die Aktivitäten des Immunsystems – also auch jene, auf die wir im täglichen Leben angewiesen sind. Daher geht mit dieser Immunsuppression immer auch ein Risikopotenzial für Infektionen und weitere Nebenwirkungen einher.

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(Bild: GSK / AdobeStock)

Die Alternative: Der Einsatz von Biologika wie monoklonalen Antikörpern, die ausschließlich eine bestimmte Zielstruktur in ihrer Funktion oder Aktion hemmen und daher oft als immunmodulierend bezeichnet werden. Das angestrebte Vorgehen ist es, für jeden Patienten bzw. jede Patientin ein konkretes Profil des zugrunde liegenden Krankheitsprozesses zu erstellen, um dann zielgerichtet einzugreifen zu können.

Biologika als individueller Therapieansatz

Und hier kommen die sogenannten Biologika ins Spiel. Biologika sind Arzneimittel, die in oder mit Hilfe von lebenden Zellen hergestellt werden, um dann im menschlichen Körper Viren, Bakterien oder andere unerwünschte Zellen sehr zielgerichtet abzuwehren oder unschädlich zu machen. Sie unterscheiden sich daher von chemisch synthetisierten Medikamenten. Aber auch von der Gentherapie sind Biologika zu trennen, da sie zwar teilweise biotechnologisch auf Basis menschlicher genetischer Bauanleitungen hergestellt werden, in die Gene der Patient*innen selbst aber nicht eingreifen.

Im Falle von systemischem Lupus erythematodes gab es lange Zeit keine Behandlung, die konkret für diese Indikation entwickelt und zugelassen worden war. Seit einigen Jahren gibt es jedoch neue biologische Therapieansätze, die den Ansatz verfolgen gezielter in die Prozesse der Erkrankung einzugreifen. Statt nur auf Symptome einzuwirken, geht es darum spezifische Ansatzpunkte zu finden und z.B. die Entwicklung bestimmter Zellen des Immunsystems zu beeinflussen. Ziel eines kausalen Ansatzes ist es, die zugrundeliegende Krankheitsaktivität frühzeitig zu vermindern und so die Folgeschäden einer chronischen Erkrankung zu minimieren und sowohl die langfristigen Therapieergebnisse der Patienten zu verbessern als auch ihre Lebensqualität zu steigern.

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(Bild: GSK / AdobeStock)

Biologika-Forschung bei GSK

GSK hat bereits seit vielen Jahren Erfahrungen im Bereich Biotechnologie. Das erste Biologikum hat GSK vor fast 10 Jahren im Bereich Rheumatologie zugelassen.

Biologika gehören in ihren Entwicklungskosten, Herstellungskosten und damit auch Therapiekosten zu den hochpreisigen Therapeutika. Entsprechend werden sie von Ärzten sensibel und besonders bedacht verordnet. Dennoch ist GSK davon überzeugt, dass sie ein wichtiger Schritt in eine Zukunft der zielgerichteten, personalisierten Therapie sind, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, indem ihnen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben ermöglicht wird.

Möchten Sie mehr zur Forschung bei GSK erfahren?

NP-DE-BEL-ADVR-200001; 12/2020
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