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BETROFFENE KÖNNEN DURCHATMEN

Weiterentwickelte Therapien für Asthma und COPD

Atmen: für die meisten Menschen ist es selbstverständlich und sie tun es, ohne darüber nachzudenken. Bei Patienten mit Atemwegs- oder Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD kann das Atmen dagegen mit enormen Schwierigkeiten bis hin zu lebensgefährlicher Atemnot verbunden sein. Eine effektive Therapie, die sich individuell nach den Beschwerden des Betroffenen richtet, ist daher eine wichtige Basis für die Lebensqualität – und gerade vor dem Hintergrund der Corona-Krise von besonderer Bedeutung.

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Weiterentwickelte Therapieansätze geben Asthma- und COPD-Patienten Hoffnung. (Bild: GSK)

In den letzten Jahrzehnten haben sich die therapeutischen Möglichkeiten für die beiden Erkrankungen Asthma und COPD enorm verbessert. Weiterentwickelte Therapieansätze, die eine stärker individualisierte Behandlung ermöglichen, geben Betroffenen Hoffnung.

Covid-19: Gut therapiertes Asthma nicht automatisch Risikofaktor

Besonders in der aktuellen Situation ist es wichtig, dass Menschen mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen eine optimale Behandlung bekommen. Denn: Laut Einschätzung der DGP – Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin – haben gut therapierte Patienten mit Asthma kein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe. Daher hat die DGP kommuniziert, dass bei gut eingestelltem Asthma die Therapie unverändert und konsequent fortgeführt werden sollte.

Wichtig ist es vor allem, eine Lungenerkrankung wie Asthma frühzeitig und genau zu diagnostizieren. Deshalb sollte man auch in Corona-Zeiten regelmäßig zur Kontrolle gehen. „Obwohl bis zu 35 Millionen Menschen betroffen sind, dauert es häufig sehr lange, bis die Diagnose schweres Asthma gestellt wird, und entsprechend wird der Patient erst sehr spät an einen Facharzt überwiesen“, so Cordula Mohrlang, Senior Director Scientific Affairs bei GlaxoSmithKline (GSK). Das forschende Gesundheitsunternehmen gilt als weltweit führend bei Therapien für Atemwegserkrankungen und blickt auf eine über 50-jährige Geschichte in diesem Behandlungsfeld zurück. Bereits Ende der 1960er Jahre brachte GSK einen ersten Inhalator für Asthmapatienten auf den Markt.

Asthma – eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Schätzungen zufolge leiden weltweit über 300 Millionen Menschen an Asthma in den unterschiedlichsten Schweregraden.1 Dahinter stehen persönliche Schicksale, tägliches Leiden und Beschränkungen. Darüber hinaus ist die Atemwegserkrankung, die den Charakter einer Volkskrankheit aufweist, auch ein sozioökonomisches Thema. Allein in der EU summieren sich die jährlichen Arbeitsunfähigkeitstage je 100.000 Einwohner auf über 14.000 bei Asthma bronchiale. Zusammen mit COPD fallen EU-weit jährlich zudem etwa 6,7 Milliarden Euro für Arzneimittel zur Behandlung beider Atemwegserkrankungen an.2

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(Bild: Shutterstock)

Obwohl Asthma Menschen jeden Alters treffen kann, beginnt es meist bereits im Kindesalter.3 Die chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege geht mit einer Überempfindlichkeit und Verengung der Luftwege einher. Typische Symptome, die häufig nachts oder am frühen Morgen auftreten, sind hörbare Atemnebengeräusche, auch Giemen genannt, Brustenge, Kurzatmigkeit und Husten. Ein akutes Auftreten dieser Symptome wird als Asthma-Anfall oder in medizinischen Fachkreisen auch Asthma-Exazerbation bezeichnet. Sie entstehen oft völlig unvorhergesehen und können deshalb starke Angst bei den betroffenen Patienten auslösen.

Die Ursachen für Asthma sind noch nicht vollständig bekannt. Sicher ist jedoch, dass das Einatmen von Substanzen, die eine allergische Reaktion hervorrufen oder die Atemwege reizen, entscheidende Risikofaktoren darstellen. Dazu gehören Rauch und Allergene wie Hausstaubmilben oder Haustierhaare.4 Experten vermuten, dass auch die hohen Hygienestandards der Industrienationen zu einem Anstieg an Erkrankungen geführt haben könnten, da das Immunsystem unterfordert ist und deshalb häufig stärker auf allergieauslösende Reize reagiert.

Herausforderungen bei der Asthma-Behandlung

Asthma ist eine Krankheit, die dank des medizinischen Fortschritts heutzutage zwar nicht geheilt, aber mit Medikamenten sehr gut behandelt werden kann. Dennoch ist Asthma nicht gleich Asthma: Der Schweregrad der Erkrankung kann von Patient zu Patient stark variieren. Ebenso individuell muss die Behandlung auf die Betroffenen abgestimmt werden: „Ein One size fits all-Ansatz kann deshalb aus unserer Sicht nicht ausreichend sein“, betont Cordula Mohrlang von GSK. Das forschende Gesundheitsunternehmen gehört zu den Innovationstreibern bei der Asthmabehandlung und arbeitet aktuell beispielsweise an drei neuen Medikamenten, die sich in unterschiedlichen Phasen der klinischen Studien und Zulassung befinden. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ein Portfolio zu entwickeln, das jedem Betroffenen die für ihn beste Therapie bietet,“ so Mohrlang.

Bei der Behandlung von Asthma wird zwischen den sogenannten Bedarfs- und den Erhaltungsmedikamenten unterschieden: Bedarfsmedikamente sollen bei einem akuten Asthma-Anfall die verkrampfte Atemmuskulatur entspannen und so Linderung verschaffen. Dazu gehören beispielsweise Inhalatoren mit bronchialerweiternden Wirkstoffen wie Salbutamol. Erhaltungsmedikamente werden regelmäßig auf täglicher Basis angewendet und dienen dazu, die Schwellung und Entzündung in den Atemwegen unter Kontrolle zu halten, wodurch das Risiko für schwere Asthma-Anfälle gesenkt werden kann. Hier werden – abhängig vom Kontrollgrad des Asthmas – Bonchialerweiterer, sog. Bronchodilatatoren, und Kortison-Sprays, die beide inhaliert werden und dadurch ihre Wirkung gezielt am Ort des Geschehens entfalten, oder Kortison in Tablettenform eingesetzt. Letztere werden allerdings nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt. Da sich das Cortison bei der Einnahme als Tablette unspezifisch im gesamten Köper verteilt – systemisch wirkt –, wird dies aufgrund des hohen Nebenwirkungspotenzials von den medizinischen Fachgesellschaften nur noch nachrangig empfohlen.

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(Bild: GSK)

In den letzten Jahren haben sich die therapeutischen Möglichkeiten dank der Forschung enorm verbessert. So sind zum Beispiel moderne Moleküle in Inhalatoren heute deutlich effizienter und effektiver und können in geringeren Dosen eingesetzt werden. Neben den bekannteren Pump-Inhalatoren oder auch Dosier-Aerosolen wurden zudem Trockenpulver-Inhalatoren entwickelt, die ohne Treibgas auskommen. Auch die Inhalationsgeräte selbst wurden weiterentwickelt und sind deutlich leichter handzuhaben. So hat GSK z. B. einen Trockenpulver-Inhalator entwickelt, bei dem Patienten unkompliziert die Anzahl der verbleibenden Dosen ablesen können. Die einfache und zuverlässige Handhabung des Inhalators kann die Therapietreue fördern und zu mehr Lebensqualität beitragen. Ein Ziel, das auch die Forschung in diesem Bereich motiviert. „Wir wollen mit innovativen Therapeutika und Inhalatoren stetig Meilensteine setzen und kontinuierlich dazu beitragen, das Wissen über Asthma und COPD zu vergrößern. Heute verfügen wir über das breiteste Therapieportfolio für Patienten mit Atemwegserkrankungen“, so Mohrlang.

Vor allem die Entwicklungen in der Biologika-Forschung lassen Patienten mit schwerem Asthma hoffen: Biologika sind Antikörper, die sich gegen einzelne Bestandteile der Entzündungsreaktion richten und teilweise auch schon zur Behandlung von an Asthma erkrankten Kindern zugelassen sind. Besonders wichtig bei dieser Art der Therapie ist das genaue Profil des Asthmapatienten – denn nur so kann herausgefunden werden, ob das schwere Asthma des jeweiligen Patienten überhaupt für die Behandlung mit Biologika infrage kommt, und – falls ja – das richtige Biologikum für die Behandlung ausgewählt werden. Dies wird mithilfe von sogenannten Biomarkern ermittelt, also messbaren Parametern biologischer Prozesse, die prognostische oder diagnostische Aussagekraft haben. „Biomarker, auch biologische Marker genannt, sind ein wichtiges Werkzeug der modernen Medizin und der medizinischen Forschung. Sie können dabei helfen, Krankheiten möglichst schnell und eindeutig zu erkennen, und Betroffene zielgerichtet und wirkungsvoll zu behandeln,“ so der Lungeninformationsdienst des Deutschen Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt.

Sehen Sie hier die Erfahrung von Monika, die 1987 die Diagnose schweres Asthma erhielt. [NP-DE-MPL-VID-190001]

COPD – eine unterschätzte Krankheit

Auch die Chronic Obstructive Pulmonary Disease (auf Deutsch: chronisch obstruktive Lungenerkrankung, kurz: COPD) wird immer noch unterschätzt, obwohl sie laut Angaben der WHO mittlerweile die dritthäufigste Todesursache weltweit darstellt.5 Rund 384 Millionen Menschen rund um den Globus leiden an der chronischen Lungenkrankheit6, die damit auch zu den Volkskrankheiten gehört und beispielsweise in der EU für jährlich über 41.000 Arbeitsunfähigkeitstage pro 100.000 Einwohner sorgt. Zusammen mit Asthma verursacht das Lungenleiden in der EU damit fast 84 Prozent der Ausfallzeiten und jährliche Gesamtkosten von etwa 56 Milliarden Euro.2

COPD ist eine fortschreitende und bisher unheilbare Erkrankung der Lunge, bei der sich die Atemwege zunehmend verengen. Typische Symptome sind Husten, Atemnot und Auswurf. Betroffene sind häufig durch die zunehmende Kurzatmigkeit im täglichen Leben stark eingeschränkt und können Routineaufgaben nur noch teilweise bewältigen.

Noch immer wird COPD von vielen mit Rauchern in Verbindung gebracht. Aber gilt deswegen COPD = „Raucherlunge“? Nicht ganz. Obwohl Rauchen tatsächlich der Risikofaktor Nummer eins ist, sind auch bei dieser Erkrankung die Ursachen vielfältig: COPD kann sich ebenfalls bei Menschen entwickeln, die gehäuft Rauch, Chemikalien, Staub oder anderen gesundheitsgefährdenden Schadstoffen ausgesetzt sind.7 Auch der demographische Wandel sorgt für höhere Fallzahlen, da ältere Menschen eher betroffen sind.

Keine Einheitstherapie für COPD-Patienten

Eine Therapie, die für alle COPD-Patienten gleich passend ist, gibt es hier wie auch bei einer Asthma-Erkrankung nicht. Jeder Betroffene hat unterschiedliche Behandlungsbedürfnisse und ein unterschiedlich ausgeprägtes Krankheitsprofil, die sich im Laufe der Zeit auch ändern können. Die Palette der Wirkstoffe ist groß: Bei akuter Atemnot werden kurzwirksame Bronchodilatatoren (Notfallsprays) eingesetzt. Für die medikamentöse Erhaltungstherapie, d.h. die längerfristige oder lebenslängliche Therapie zur Minderung von Symptomen und Vorbeugung einer Verschlechterung der COPD, stehen Bronchiodilatatoren mit unterschiedlichem Wirkansatz zur Verfügung. Eine Substanzklasse (Betasympathomimetika), die die Atemwege weitet, die andere (Muscarinantagonisten), damit die Atemwege geweitet bleiben. Sie gelten als Grundlage der COPD-Therapie und sollen die Lunge erst einmal wieder so gut wie möglich erweitern. Bei schwereren Symptomen und/oder entzündlichen Prozessen in den Atemwegen kann dann zusätzlich ein zu inhalierendes Kortison-Präparat in Erwägung gezogen werden, um in der Lunge gezielt das Abschwellen der Atemwege zu unterstützten und Entzündungsprozesse zu vermindern oder vorzubeugen. Um die Therapie für die Betroffenen so einfach wie möglich zu halten, wurden mittlerweile auch Präparate entwickelt, bei denen die Wirkstoffe bereits zusammen kombiniert in einem Inhalationsgerät vorliegen.

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(Bild: GSK)

Auch in der COPD-Forschung und bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden setzt GSK vor allem darauf, die Therapie für die Betroffenen so einfach wie möglich zu gestalten – für eine möglichst gute Therapietreue und mehr Lebensqualität bei den Patienten: „Eine einmal statt mehrmals tägliche Inhalation und ein gleichbleibendes Inhalationsgerät bieten Patienten Kontinuität“, erklärt Moritz Meissner, Leiter des medizinischen Fachbereichs Primary Care bei GSK. „Im besten Fall können sie den immer gleichen Inhalatortyp nutzen, auch wenn ihre Behandlung bzgl. der Wirkstoffe an ihren Krankheitsverlauf angepasst werden muss. Eines der Ziele des Therapiemanagements muss es sein, dass die Therapie möglichst wenig Platz im Alltag der Patienten einnimmt, denn auch das kann dafür sorgen, dass die Patienten ihrer Therapie treuer folgen. Und Therapietreue wiederum erhöht den Behandlungserfolg."

Neue Ansätze in der Forschung lassen auch COPD-Patienten hoffen: Künftig soll sich die Behandlung zum Beispiel an sogenannten Treatable Traits, also individuellen, behandelbaren Merkmalen der jeweiligen Erkrankung, orientieren, die für den einzelnen Patienten identifiziert und gezielt behandelt werden können. Das Prinzip gleicht dabei den neuen Therapieansätzen bei schwerem Asthma: Beispielsweise soll anhand bestimmter Biomarker oder klinischer Merkmale festgestellt werden, ob ein COPD-Patient auf ein spezielles Therapeutikum ansprechen könnte. So will GSK auch in Zukunft Vorreiter bei der Erforschung und Behandlung von Atemwegserkrankungen sein – auch im Bereich COPD hat das Gesundheitsunternehmen bereits Wirkstoffkandidaten in der klinischen Erprobung. Meissner betont: „Wir treiben die Innovation weiter voran, bis der einfache Akt des Atmens für jeden Patienten leichter wird.“

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Quellen

1 https://www.gsk.com/en-gb/behind-the-science/innovation/asthma-management-it-s-time-to-get-personal/

2 https://doi.org/10.1007/978-3-540-70920-6_3

https://www.nhlbi.nih.gov/health-topics/asthma

http://www.ginasthma.org/

https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/the-top-10-causes-of-death

https://goldcopd.org/gold-reports

7 https://www.copdfoundation.org/What-is-COPD/Understanding-COPD/What-Causes-COPD.aspx

NP-DE-CAU-ADVR-200001.10/2020
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