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DIE KRISE ALS KATALYSATOR?

Deutschland 5.0: So wirkt sich 2020 auf die Digitalisierung aus

Wenn die COVID-19-Krise uns eines gezeigt hat, ist es, dass agile, hochdigitalisierte Unternehmen einen klaren Vorteil haben, wenn es um flexibles Arbeiten, die schnelle Auswertung von Daten und Entscheidungen, wie etwa eine neue Ausrichtung des Geschäftsmodells, geht.

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Bilder: Verizon

 

Homeoffice, Big Data, 5G und die Cloud – überwogen in einigen Unternehmen vor einem halben Jahr noch die Hemmnisse, wenn es um die Implementierung entsprechender Lösungen und Infrastrukturen ging, wurden wir eines Besseren belehrt. Denn Hand aufs Herz: Wann – wenn nicht jetzt – ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um Prozesse und Workflows zu digitalisieren?

Wir sprachen mit Stefica Divkovic, die bei Verizon als Group Vice President Sales für die Region EMEA verantwortlich zeichnet. Über die Herausforderungen und Chancen, die sich aus Krisen ergeben, die Notwendigkeit ganzheitlicher Betrachtungsweisen und Verizons Lösungsansätze, um Unternehmen in Deutschland dabei zu unterstützen, das Beste aus ihren technologischen Innovationen herauszuholen.

Die Corona-Pandemie hat die Menschen und unsere Weltwirtschaft vor eine bisher nie dagewesene Herausforderung gestellt. Dennoch wird ihr auch eine Beschleunigerrolle zugesprochen – etwa, wenn es um digitale Neuerungen geht, die zuvor eher stiefmütterlich vorangetrieben wurden. Wie sehen Sie die Entwicklung bei Verizon-Kunden?

Stefica Divkovic: Die Krise hat definitiv eine starke Katalysatoren-Rolle eingenommen. Was das Thema „digitale Transformation“ angeht, hat sprichwörtlich ein Umdenken stattgefunden. Viele unserer Kunden sind hier in Deutschland und weltweit auf uns zugekommen und haben nach Lösungen und Hilfestellungen gefragt, um flexible Arbeitsplätze schaffen zu können. Schnell wurde deutlich, dass viele technologische Neuerungen quasi über Nacht von einem wahrgenommenen Luxus zur absoluten, sofortigen Notwendigkeit wurden.

Bei Verizon ist es uns gelungen, für 95 Prozent unserer 135.000 Mitarbeiter innerhalb von Tagen bzw. einer Woche eine dezentrale, remote Arbeitsumgebung ermöglichen zu können. Ferner galt es für uns, gerade jetzt unseren Kunden zügig Netzwerklösungen und Upgrades anbieten zu können. Und das nachhaltig: denn die Netzwerke, Tools und Kooperationen haben sich schnell etabliert und werden auch in der „neuen Normalität“ weitergenutzt und aufgebaut werden. „Business-as-Usual“, wie es vorher war, wird es nicht mehr geben.

Viele Unternehmen wurden aufgrund der Krise gezwungen, ihr Geschäftsmodell binnen kürzester Zeit um digitale Komponenten zu erweitern. Nicht immer war die Infrastruktur vorhanden – vieles geht heute über die Cloud. Auch Technology-as-a-Service-Modelle boomen. Was raten Sie Unternehmen, die sich noch am Anfang ihrer digitalen Reise befinden?

Stefica Divkovic: Als Startpunkt rate ich zunächst, die Unternehmensvision zu betrachten. Was möchte ich als Unternehmen erreichen – und wie kann Technologie mich dabei unterstützen? Diese Fragestellungen definieren den Transformationsstartpunkt. Eine ganzheitliche Betrachtung ist dabei unverzichtbar.

Skalierbare, flexible Netze und Cloudumgebungen zum Beispiel machen das Homeoffice überhaupt erst möglich. Daraus ergeben sich natürlich auch weitere Fragestellungen: Etwa, welche Technologien zum Einsatz kommen. Das hängt natürlich immer von den individuellen Umgebungen und Kundenanforderungen ab. Für wen macht eine gemanagte Lösung Sinn – für wen eine ungemanagte? Dabei unterscheiden sich die Märkte sehr stark – insbesondere Europa und die USA. Eine globale Expertise, die die Feinheiten der einzelnen Märkte gut kennt, ist hier Gold wert. Und da kommt Verizon ins Spiel, denn wir sind in 150 Ländern aktiv. 

Uns ist es wichtig, unsere eigenen Erfahrungen und Expertise auch an unsere Kunden weiterzugeben.

Dabei stellen wir uns natürlich dieselben Fragen und reflektieren: Was hat uns selbst geholfen? Wie haben wir Herausforderungen gemeistert? – dieser transparente, offene Ansatz wird uns von Kunden in Deutschland und weltweit oft gedankt.

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Seit über 20 Jahren berät Verizon als einer der größten Kommunikations- und Netzwerkanbieter weltweit Unternehmen in Deutschland. Wenn Sie die Unternehmenslandschaft überblicken – hat die Krise Unternehmen horizontal stärker zusammengeschweißt?

Stefica Divkovic: Wir beobachten viele Kooperationen und Synergien, wenn es um die Neuausrichtung der Business-Modelle unserer Kunden und Partner geht. Worauf ich unheimlich stolz bin ist, dass wir bei Verizon Aktivitäten in allen Bereichen unseres Portfolios unheimlich schnell ins Leben rufen konnten, um unseren Kunden Hilfestellung geben zu können. Viele Unternehmen haben gerade in den vergangenen Monaten gesehen, wie wichtig das Netzwerk und die Digitalisierung für ihre Businessmodelle sind.

Dabei sehen wir, dass das Netzwerk und die dadurch ermöglichte Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen etwas ist, das auch über die aktuelle „Re-Imagining-Phase“ weiter hinaus gehen wird. Nämlich dann, wenn sich Organisationen etwa mit der Frage nach der richtigen Balance zwischen Homeoffice und Präsenzarbeit beschäftigen.

Auch die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine spielt insbesondere vor dem Hintergrund von Automatisierung und Sicherheitskonzepten eine wichtige Rolle. Vielen Unternehmen wird heute klar, dass es bei dieser Thematik längst nicht mehr um ein reines IT-Thema geht – sondern viel mehr das gesamte Unternehmen und die Supply Chain betroffen sind. Entsprechend ist eine ganzheitliche Betrachtung unverzichtbar.

Vielen Lesern ist Verizon insbesondere aus dem US-Geschäft bekannt. Dort ist Verizon als Fortune-20-Unternehmen und einer der weltweit führenden Anbieter von Technologie-, Kommunikations-, Informations- und Unterhaltungsprodukten und -dienstleistungen praktisch jedem ein Begriff. 

Hier in Deutschland ist Verizon vor allem im Großkunden-Geschäft aktiv, gilt als souveräner Partner beim Thema Vernetzung. Wie wirkt sich die globale Expertise auf das Europa- und insbesondere DACH-Geschäft aus? Gibt es Synergien?

Stefica Divkovic: Absolut. Verizon ist eines der größten weltweit agierenden Telekommunikationsunternehmen. Unsere Kunden sind international agierende Organisationen, die über alle Industrien hinweg tätig sind. Aufgrund unserer globalen Expertise sind wir als Verizon in der Lage, unseren Kunden alle benötigten Assets – und das entsprechende Know-how, schnell zur Verfügung zu stellen. Dabei hilft uns natürlich ein starkes, globales Netzwerk aus Partnern.

„Dadurch, dass wir selbst global agieren, können wir auch unseren Partnern globale Dienstleistungen und Lösungen bieten“

Im Zuge der Globalisierung ist es eigentlich irrelevant, von woher das Know-how kommt – solange es sich schnell und dezentral verfügbar machen lässt. Dabei muss natürlich auch externe Expertise, zum Beispiel durch Freelancer, schnell und sicher in die Organisation eingebracht werden können.

Mal angenommen, wir blicken eines Tages auf diese Monate der Lock-Downs zurück. Welche Neuerungen werden sich in Ihren Augen langfristig durchsetzen? Wo lohnt es sich gerade jetzt, dran zu bleiben – und welche Rolle spielt hier das Netzwerk?

Stefica Divkovic: Die Krise hat uns gezeigt, wie wertvoll es ist, dauerhaft flexibel und agil wirtschaften zu können. Skalierbare Netzwerke, Automatisierung und Cloud-Technologien sind dabei relevanter, als jemals zuvor. Gerade jetzt sehen wir, dass Kunden, die bereits in Software-definierte Netzwerke investiert hatten, sehr schnell und agil auf die Krisenanforderungen reagieren können. Auch die Verfügbarkeit und die mobile Konnektivität sind unheimlich wichtig, ebenso wie die Ende-zu-Ende-Kontrolle inklusive aller Sicherheitsaspekte.

Wichtig ist, dass all diese Parameter eng zusammenhängen; das heißt, sie müssen gemeinsam betrachtet werden – Ende zu Ende. Das muss Teil jeder Transformation und jedes zukünftigen Business-Modells sein.

Natürlich ist die Krise auch am Channel nicht spurlos vorbeigegangen. Angebots- und Nachfrageverschiebungen in der Lieferkette, auch mögliche Insolvenzen von Partnern, machen vielen zu schaffen. Sind die Ängste berechtigt?

Stefica Divkovic: Wir bei Verizon haben gesehen, wie wichtig eine ganzheitliche Strategie ist – die natürlich auch Notfallpläne und Alternativen enthält, sollte es etwa im Rahmen der Lieferkette zu Engpässen kommen.

Eine ganzheitliche Betrachtung hat dabei auch hier von Anfang an eine wichtige Rolle gespielt. Allererste Priorität hatte für uns natürlich die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter. Ebenso standen die Bedürfnisse unserer Kunden und Stakeholder im Fokus – wie auch der Gedanke, gesamtgesellschaftlich etwas zurück zu geben. Unserem Unternehmen geht es gut, entsprechend war es für uns selbstverständlich, Projekte, die sich an Menschen in Not richten wie zum Beispiel Das Rote Kreuz und die Tafeln, zu unterstützen – lokal und weltweit.

Das US-Magazin Forbes hat Verizon in diesem Zusammenhang als souveränstes Unternehmen im Umgang mit den Pandemie-Herausforderungen gewürdigt.

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Stefica Divkovic, Group Vice President Sales für die Region EMEA bei Verizon. 

Zu Beginn des Jahres definierte Verizon wie jedes Jahr die Trends, die Unternehmen 2020 besonders beschäftigen würden. Agilität, Sicherheit, die Maximierung ihrer Performance und ein verbessertes Kundenerlebnis standen dabei im Fokus. Hat sich daran in ihren Augen daran etwas geändert?

Stefica Divkovic: Geändert hat sich dieser Fokus nur in dem Sinne, dass er sich noch verstärkt hat. Agile und sichere Umgebungen sind vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen wichtiger als je zuvor. Wer sich die diskutierten Themen in Gänze anschaut und in der Lage ist, schnell und agil auf die Marktanforderungen seiner Kunden reagieren zu können, gehört mit Sicherheit zu den Gewinnern der Krise.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

 

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